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Erleben und Lernen von viel mehr als nur Mathe, Englisch, Deutsch

Projektwoche AvM

Mal wieder gemeinsam Spaß haben, etwas anderes Lernen als Mathe, Deutsch und Englisch und endlich mal die anderen Klassen besser kennenlernen!Das war ursprünglich meine Motivation für die Organisation dieser Projektwoche. Als dann alles lief, stellte sich aber schnell heraus, dass es sehr viel mehr war als das.

Es gab 4 Projekte – Fotografie, Film, Hip Hop und Selbstverteidigung – wovon sich die Schüler*innen eines aussuchen konnten. An drei Tagen arbeiteten die Schüler*innen intensiv mit Projektleitern aus der freien Szene Hamburgs und am vierten Tag zeigten alle ihre Werke. Ich hatte die tolle Aufgabe, bei allen Prozessen hinein schnuppern zu dürfen, und es war schön zu sehen, mit wie viel Begeisterung die Schüler*innen mit dabei waren.

Im Filmprojekt entschied die Gruppe, einen Film über sich selbst und ihr Ankommen in Hamburg zu machen. Es gab Szenen an der Elbe, im Park oder im Café, und der Film berichtet vom Deutschlernen, den Lieblingsorten der Schüler*innen und von neuen Freundschaften.

Beim Fotografie-Projekt lernten die Schüler*innen,  wie sie mit ihren Handys gute Fotos machen können, worauf sie achten müssen und was sonst noch alles für ein gutes Foto wichtig ist.

Wenn ich die Sporthalle betrat, hörte ich schon die Hip Hop-Klänge und sah verschwitzte Schüler*innen mit einem konzentrierten Blick die Choreographie lernen. Die andere Gruppe lernte beim Selbstverteidigungsprojekt, sich zu behaupten, sich abzugrenzen und Situationen besser wahrzunehmen. Hier hat mich besonders gefreut, dass auch einige Mädchen mit dabei waren und mit ihrem kulturellen Hintergrund vielleicht eine ganz neue Rolle ausprobierten.

Mein Lieblingsmoment war jedoch die Filmszene, in dem auch ein paar Berufsschüler mitdrehten. Hier passierten nun die Begegnungen, auf die wir die Schüler*innen im Unterricht immer vorbereiten – der kulturelle Austausch und der Kontakt mit den  deutschen Jugendlichen.

Bei der Präsentation am vierten Tag wurde das dann auch noch einmal deutlich. Das Theaterfoyer des Altonaer Theaters war brechend voll mit Schüler*innen und Lehrer*innen der gesamten Schule, also auch der Berufsschule. Hier passierte nun Integration wie es eigentlich immer sein sollte, das Verständnis und der Respekt füreinander durch das gemeinsame Erfahren. Alle Projekte bekamen tosenden Applaus und die Schüler*innen hätten stolzer nicht sein können.

Und am nächsten Tag gab es dann die kleinen Freudensmomente, wenn Schüler*innen mich ansprachen, weil sie mehr fotografieren oder einen weiteren Hip Hop Kurs besuchen wollen. Hier Türen zu öffnen und Möglichkeiten für die Schüler*innen zu schaffen, sich selbst zu entdecken, das bringen hoffentlich auch noch weitere dieser Veranstaltungen. Dann wird Schule das Erleben und Lernen von mehr als nur Mathe, Englisch und Deutsch!

Kathinka Walter-Høeg und Kerstin Köntopf