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Besuch des Schulkonzertes in der Elbphilharmonie am 5. Juni 2019 mit Schülern der Berufsschule

Russische Ballettmusik der Moderne ist ja eher nicht das Erste, das in Verbindung mit Auszubildenden der Berufsschule in den Sinn kommen mag. Igor Strawinskys Petruschka aber stand auf dem Programm des diesjährigen Schulkonzertes im großen Saal der Elbphilharmonie. Die fünfzehn Eintrittskarten waren schnell vergriffen unter den Schülern des B-Blockes, und alle waren auch rechtzeitig am bisher heißesten Vormittag des Jahres anwesend. Nachdem die zahlreichen technischen und gruppendynamischen Hindernisse beim Zugang zum Gebäude (ausgefallene Ticket-Screener, Stillstand der langen Rolltreppe und zeitweilig verlorengegangene Schüler vor der dritten Einlasskontrolle) überwunden waren, und alle Beteiligten sich ausreichend über den verschlungenen Aufstieg bis in die fünfzehnte Etage gewundert hatten, betraten wir den großen Saal. Dem ganz besonderen Raumerlebnis waren alle sofort erlegen, und so war es vorteilhaft, noch ein wenig Zeit zum Gucken und Staunen zu haben.

Das aus Musikstudenten bestehende gut siebzigköpfige Orchester schaffte es dann hervorragend, die anspruchsvolle Musik mit solcher Spannung und Dynamik zu servieren, dass trotz der ungewohnten und durchaus sperrigen Musik niemandem die Konzentration abhanden kam. Der zweite Teil des Programms stellte eine schöne Besonderheit dar. Dem Orchester gesellte sich eine vierköpfige Band hinzu (Gesang, Percussion Gitarre und Keyboard), und gemeinsam wurde ein Neuarrangement der eben gehörten Ballettmusik aufgeführt. So entstand quasi ein Remix des ersten Stückes, das mit den Mitteln aktueller Live-Elektronik einen neuen, unseren heutigen Hörgewohnheiten vertrauteren Zugang zu den eben gehörten Motiven ermöglichte.
Nach etwas mehr als einer Stunde war’s dann auch schon vorbei, und das Staunen über das enorme Können klassischer Musiker beherrschte die Gespräche im Anschluss. Ein kurzer Rundgang auf der Plaza mit seinem phantastischen und ungewohnten Blick auf die Silhouette der Stadt beendete den Besuch der Elbphilharmonie. Alle Beteiligten waren sich einig, dass sich dieser Konzertbesuch gelohnt hatte, und der Wunsch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein, war einhellig.

Tilo Schwarz
Kulturbeauftragter der BEA, Berufliche Schule Energietechnik Altona